Volker Holy: „Wald ist für uns Heimat, Lunge, Identität, Lieferant und Naherholung“
Der Sinziger Stadtwald besteht aus drei mehr oder weniger großen Bereichen: dem Ziemert, dem Mühlenberg und dem Harterscheid. Diese abgeschlossenen Waldstücke dienen den Sinziger Bürgern als Naherholungsgebiete und der Stadt als Wirtschaftsfaktor.
Grundsätzlich ist die Bewirtschaftung eines Waldes nicht einfach. Der Förster, der seinen Dienst 35 Jahre im Wald verrichtet, wird den langfristigen Erfolg oder Misserfolg seiner Arbeit nie selber in Augenschein nehmen können. Seine Kinder auch nicht, seine Enkel vielleicht. Das soll heißen: wir reden von mindestens 3 Generationen, bis ein nachhaltiges Ergebnis erzielt ist. Der Sinziger Stadtwald, wie er heute aussieht, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Weg gebracht und diesen Weg wollen wir als CDU Sinzig weiter mittragen.
Unser Stadtwald steht im Vergleich sehr gut da. Wir haben einen niedrigen Fichtenbestand (5 bis 6 %) und sind somit nur sehr gering von dem Fichtensterben, was bundesweit festzustellen ist, betroffen.
Wir als CDU Sinzig unterstützen auch weiterhin die Bewirtschaftung des Stadtwaldes zur Gewinnung von Stammholz, Furnierholz und Brandholz. Aus diesem Grunde haben wir auch dieses Jahr den Forsteinrichtungsplan 2021 im Stadtrat befürwortet. Anzumerken ist, dass die Aufstellung des jährlichen Forstwirtschaftsplans und des mehrjährigen Plans (Forsteinrichtungswerk) auf Grundlage des Landeswaldgesetzes erfolgt. Die Pläne wurden von den zuständigen Fachbehörden des Landes genehmigt und stehen somit im Einklang mit den Vorgaben des Umweltministeriums, welches seit Jahren von einer Ministerin der Partei Bündnis90/Grüne geleitet wird.
Und wir wissen aus den vergangenen Jahrzehnten: unser Förster hält sich an die Planungsvorgaben und ist immer behutsam mit den Hiebsätzen für die Laubholzbestände umgegangen. Das Fällen von Bäumen, insbesondere von Laubbäumen wie z.B. den Buchen und Eiche. erfolgt mit Umsicht und Nachhaltigkeit. Der Begriff „Erntereife Bäume“ sagt eigentlich alles: man soll auch ernten, sonst war die Arbeit über Jahrhunderte umsonst. Die Ernte dient dann der Naturverjüngung und deshalb hat unser Wald diese ausgeprägte Altersvielfalt in seinen Laubholzbeständen. Für die Zukunft wünschen wir uns nur, dass die Arbeiten im Wald zeitlich und wetterabhängig eingeschränkt bzw. reglementiert werden, damit die Natur mehr Regenerationszeit erhält und die Tierwelt mehr Ruhe finden kann.
Auch die Vorauswahl von drei Flächen für ein Waldrefugium und der Beschluss für die Abteilung 6A auf dem Ziemert unterstützen wir. In dieser Fläche soll keine Bewirtschaftung mehr stattfinden. Es handelt sich hier um eine Fläche, die uns und den nächsten Generationen Aufschluss geben wird, wie sich der Wald und vor allem die einzelnen Baumarten an die veränderten Klimatischen Bedingungen anpassen wird.
Volker Holy, Mitglied im Sinziger Stadtrat, erklärt: „Was uns allen aber auch klar sein muss: der Wald wird, mit dem Wissen von heute, in den nächsten Jahrzehnten keinen wirtschaftlichen Gewinn abwerfen. Er ist für uns Heimat, Lunge, Identität, Lieferant und Naherholung. Aus diesem Grund sollten wir den Stadtwald sorgsam behandeln und das werden wir als CDU Sinzig auch weiterhin mit voller Kraft unterstützen.“