Verblichene und verdreckte Verkehrsschilder, zugeparkte Straßen und missachtete Tempolimits: Viele Bad Bodendorfer sind genervt ob der Verkehrssituation in ihrem Dorf und fordern Verbesserungen.
Schon mehrfach wurde die Situation vor Ort durch die Ortsgemeinde, die zuständige Ordnungsbehörde der Stadt Sinzig und die Polizei Remagen begutachtet. „Verkehrsschauen sind ein Mittel, um neuralgische Punkte zu identifizieren und Maßnahmen zu deren Behebung einzuleiten. Wenn danach aber nicht ansatzweise etwas passiert“, so Cora Blechen von der CDU Bad Bodendorf, „ist das den Menschen nicht zu vermitteln“.
Deshalb fordert die CDU Bad Bodendorf einen Aktionsplan „Verkehr“, in dem neuralgische Punkte nicht nur identifiziert, sondern auch Handlungsoptionen erarbeitet, priorisiert und dann schrittweise umgesetzt werden.
So gilt es unter anderem, eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Beschilderung vorzunehmen. Viele Schilder sind in die Jahre gekommen, verdreckt oder sogar unleserlich. So wie das Ortsausgangsschild an der Ampel in Bad Bodendorf, das Ortsunkundigen nicht mehr den Weg weist und dringend erneuert werden muss.
Absolut unbefriedigend, nicht nur für Gäste, sondern auch für die Einwohner ist die Parksituation. Viele Straßen im Dorf sind so zugeparkt, dass Begegnungsverkehr nicht mehr möglich ist. Autofahrer weichen dann über den Bürgersteig aus und gefährden damit Fußgänger und Radfahrer. Gekennzeichnete Parkflächen, sog. Parktaschen, die sich mit freien Flächen und damit Platz zum Einscheren abwechseln, könnten hier Abhilfe schaffen. Auch die Ausweisung eines Besucherparkplatzes, beispielsweise in der Moselstraße (ehemaliges MPG-Gelände), der auch von den Besuchern des Freitagsmarktes genutzt werden könnte, würde die Situation entschärfen.
Neben Beschilderung und Parkraumsituation ist vor allem überhöhte Geschwindigkeit ein Thema im Ort. „In den meisten Straßen im Ort gilt Tempo 30, doch die werden in der Regel nicht eingehalten“, fasst Axel Peiß die Situation zusammen. Eine Gefahrenstelle ist der Bolzplatz am westlichen Ortseingang von Bad Bodendorf. Hier fährt kaum jemand Tempo 30. Nicht nur bei Rückstau an der Ampel wird hier trotz Verbot links abgebogen und im hohen Tempo trotz Tempo-30-Zone in die Ortslage gerauscht. „Die schnurgerade Straße gibt es her und die auf dem Bolzplatz spielenden Kinder werden überhaupt nicht wahrgenommen“, so Peiß weiter.
Doch nicht nur hier wird das Tempolimit missachtet. In der Josef-Hardt-Allee wurden die Bodenschwellen aus Lärmschutzgründen abgebaut. Dennoch gilt weiter Tempo 30, doch kaum einer hält sich daran.
In beiden Fällen könnten Querschnittseinengungen Abhilfe schaffen. Diese baulichen Maßnahmen zielen vor allem auf die Geschwindigkeitsdämpfung des Kfz-Verkehrs ab und wirken auch ohne Beschilderung.
„Wir möchten nicht warten, bis jemand zu Schaden kommt“, führt Dirk Schwarz aus und appelliert gemeinsam mit den Vertretern der CDU Bad Bodendorfs an alle, auf einander Rücksicht zu nehmen. Dies allein sei allerdings nicht ausreichend „An einigen Stellen muss dringend gehandelt werden, bevor etwas Schlimmes passiert“, so Schwarz weiter.
„Wir wünschen uns einen konstruktiven Dialog mit der Stadt und eine schrittweise Umsetzung der Inhalte des Aktionsplans, um für alle – Bewohner und Gäste – die Verkehrssituation in Bad Bodendorf zu verbessern“, fasst Cora Blechen die Motivation für den dringend benötigten Aktionsplan zusammen.